Foto: © Jan Windszus
Operette von Paul Abraham
Libretto von Alfred Grünwald und Hans Weigel
Neu eingerichtet von Kai Tietje und Stefan Huber
Nach dem großen Erfolg mit Clivia verschlägt es die Geschwister Pfister unter der bewährten Führung von Regisseur Stefan Huber dieses Mal in die angeblich männlichste aller Männerdomänen: in die
Welt des Fußballs! Paul Abrahams Operette ist eine verrückt-turbulente Sportsatire über eine Braut auf der Flucht, die einer ganzen Fußballmannschaft den Kopf verdreht. Dazu die feurige Musik des
Ball im Savoy-Komponisten mit ihrer Mischung aus Jazz, Puszta und Operettenschmelz – abgerundet mit einem Schuss Stadiongesang.
Die Mannschaft von Kapitän Gjurka Karoly feiert gerade den Sieg über das englische Team, da platzt die Schottin Roxy ins Hotelzimmer der Fußballer, auf der Flucht vor ihrem dümmlichen Bräutigam
Bobby und ihrem Onkel, dem schottischen Saucen-, Ketchup- und Mixed-Pickles-Fabrikanten Sam Cheswick, der dem Ruf seiner Landsleute in puncto Geiz und Sparsamkeit alle Ehre macht. Kurzerhand wird
die »Runaway Bride« im Gepäck verstaut und mit ins ungarische Trainingslager genommen. Das lenkt freilich die männliche Energie in völlig falsche Richtungen, zumal sich zur freudigen Überraschung
der Teamkollegen im Trainingshotel auch noch eine Frauenmannschaft eingemietet hat. Am Ende droht die Liebesverwirrung gar in einer sportlichen und emotionalen Niederlage zu enden! Aber Roxy ist
gewitzt und selbstbewusst genug, um nicht nur ihr Wunderteam, sondern auch sich selbst zum Sieg zu führen. Und so heißt es am Ende: 3:1 für die Liebe!
Verwandlung ist ein Markenzeichen der Geschwister Pfister, und so darf man gespannt sein auf eine schottische Ursli Pfister (Christoph Marti), die 11 Männer zum Tanzen bringt, auf Toni Pfister
(Tobias Bonn) als singenden und tanzenden Fußballer und auf Fräulein Schneider (Andreja Schneider) als resolute Trainerin. Eines ist auf jeden Fall sicher: »Der Ball ist rund, und das Runde muss
ins Eckige!«
Weitere Informationen und Tickets finden Sie auf der Seite: www.komische-oper-berlin.de
Musikalische Leitung: Kai Tietje
Inszenierung: Stefan Huber
Choreographie: Danny Costello
Bühnenbild: Stephan Prattes
Kostüme: Heike Seidler
Dramaturgie: Ulrich Lenz, Maximilian Hagemeyer
Chöre: Jean-Christophe Charron
Licht: Diego Leetz
Christoph Marti,
Johannes Dunz
Tobias Bonn
Andreja Schneider
Christoph Späth
Jörn Felix Alt
Mathias Schlung u.a.
MAI 31 (Premiere)
JUN 7 ・ 13 ・ 15 ・ 19 ・ 27
AUG 20 ・ 24 ・ 25
SEP 7 ・ 22 ・ 29
OKT 6
Der musikalische Leiter Kai Tietje poliert die Musik mit zeitgenössischen Arrangements wunderbar zwischen Puszta-Pep, Operettenschmelz und Jazz auf. Er sorgt dafür, dass Lieder wie "Black Walk" das Zeug zum Fangesang bekommen...
Peter Fuchs / Queer.de / 2. Juni 2019
Hier hat Dirigent Kai Tietje mit liebevoller Hand in die Partitur eingegriffen, ebenso wie in der Eröffnungsszene, wo die Themen der Ouvertüre virtuos mit dem Live-Bericht eines Sportreporters (Mathias Schlung) synchronisiert werden. Die Musikerinnen und Musiker der Komischen Oper spielen wie die Teufel vom Betzenberg…
Frederik Hanssen / Der Tagesspiegel / 4. Juni 2019
Die Komische Oper hat mit „Ball im Savoy“ und dem konzertanten „Viktoria und ihr Husar“ schon viel dafür getan, Abraham wieder auf die Bühne zu holen. „Roxy“ besitzt eingängige Schlagernummern voller Textkomik, die oft hinreißend instrumentiert sind. Kai Tietje und das Orchester der Komischen Oper klingen wie eine lässige Jazzband, die gut gelaunt das Tempo hochhält und hin und wieder ironische Glanzpunkte setzt. Etwa am Balaton, wo Tietje zum Akkordeon greift, um Ungarn-Operettenklischees aufzugreifen, die es hier allenfalls noch als Zitat gibt – Seele und Paprika, ach.
Georg Kasch / Berliner Morgenpost / 4. Juni 2019