Foto © Barbara Pálffy/Volksoper Wien
Operette von Carl Millöcker / Theo Mackeben
Arrangement und musikalische Leitung: Kai Tietje
Textfassung von Andrea Vilter, Jan Philipp Gloger und Ensemble
Die Dubarry erzählt in biografischen Stationen den sozialen Aufstieg des Arbeitermädchens Jeanne Beçu zur wohlhabenden Mätresse Ludwigs XV. und wirft dabei noch immer aktuelle Fragen auf: Welche
Verluste erlebt sie auf dem Weg nach oben und wie weit korrumpiert sie sich? Als Jeanne vor die Wahl gestellt wird zwischen der romantischen Liebesbeziehung zu dem Künstler René und der
Möglichkeit, die Geliebte des Königs zu werden, ist das nicht nur die Entscheidung zwischen zwei Männern, sondern auch die zwischen zwei völlig unterschiedlichen Lebenskonzepten.
Theo Mackebens Bearbeitung wirft Ende der 20er-Jahre einen neuen Blick auf die 1879 von Carl Millöcker komponierte Gräfin Dubarry. Mackebens Librettisten erzählen, ausgehend von der historischen
Jeanne Beçu, die Geschichte einer starken Frauenfigur, die ihren eigenen Weg geht. Text und Musik der Neubearbeitung mit dem Titel Die Dubarry wurden punktgenau gestaltet für die
jüdisch-ungarische Sopranistin Gitta Alpár, die in der Zeit des Nationalsozialismus ins Exil gehen musste, während Theo Mackeben Musik zu Unterhaltungs- und Propagandafilmen schrieb.
Wie schauen wir nun aus heutiger Perspektive auf die weiblichen Rollenbilder, die der Titelfigur zur Verfügung gestellt werden? Geben wir uns mit der Auswahl zwischen Spielfigur und
Strippenzieherin immer noch zufrieden? Und so schön es musikalisch auch sein mag, stimmen wir einem alkoholselig intonierten „Cherchez la femme“ überhaupt noch so vorbehaltlos zu?
Um Weiblichkeitszuschreibungen im Wandel der Zeit zu befragen, haben Regisseur Jan Philipp Gloger und sein künstlerisches Team für die Neuproduktion dieses Werks eine theatrale Zeitreise über
vier Jahrhunderte erfunden, die in großen Bildern aus unserer Gegenwart bis in das Frankreich Ludwigs XV. zurückführt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite: www.volksoper.at
Arrangement und musikalische Leitung: Kai Tietje
Regie: Jan Philipp Gloger
Bühnenbild: Christof Hetzer
Kostüme: Sibylle Wallum
Choreographie: Melissa King
Licht: Alex Brok
Choreinstudierung: Roger Díaz-Cajamarca
Dramaturgie: Andrea Vilter
Annette Dasch
Harald Schmidt
und andere
MAI 20・24・29 | JUN 5・9・12
BR-Klassik vergibt 2022/2023 einen Operetten-Frosch
Der Frosch geht an die Volksoper Wien für "Die Dubarry"
». . .Herausragend:
Die Unterredung im Showformat mit König Harald als Louis XV und der von Annette Dasch zur Barockgitarre neu interpretierte "Song“ der Dubarry. "Ich schenk mein Herz“ im 4/4 Takt ist der
musikalische Knaller des an spritzigen Nummern nicht armen Abends unter Kai Tietjes vielseitiger musikalischer Leitung. Der Spagat zwischen Berliner Jazz-Operette, Musical und Wiener
Walzernostalgie gelingt, es ist für jeden Geschmack etwas geboten...«
...die Musik verschwindet oft ganz, kommt aber immer wieder mit polternder Eleganz und auch mit Puderzuckerstaub zurück...
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung, 4.9.2022
...während es im Orchestergraben rumpelt, funkelt und jazzt: Dirigent Kai Tietje kehrt den Backeben-Part besonders stark hervor."
Martin Wasser, Kleine Zeitung Steiermark, 5.9.2022
...Dirigent Kai Tietje (der eine neue Fassung von Mackebens Fassung macht) und das Volksopernorchester erfüllen meist diese Hoffnung, machen die Musik ohne viel Deuteln zum überzeugendsten Teil
des Abends. Tietje gibt den Ensembleszenen Biss, gibt aber den wenigen leisen Momenten, in denen echte Liebe durchschimmert, Raum."
TG, Kronen Zeitung, 5.9.2022
...Das Orchester der Volksoper Wien zeigt sich unter Dirigent Kai Tietje vielseitig und lässt sowohl mit süffigem Breitband-Schmelz wie mit knalligem Tanzband-Sound aufhorchen...
Judith Belfkih, Wiener Zeitung, 4.9.2022
Fotos © Barbara Pálffy/Volksoper Wien